Höchste Zeit, dass Flugverkehr für klimaschädliche Emissionen verantwortlich gemacht wird / Ende der kostenlosen CO2 Zertifikate ab 2026


Es ist höchste Zeit, dass der Flugverkehr vollständig für die klimaschädlichen Emissionen verantwortlich gemacht wird“, dies sagte Peter Liese zur Einigung zwischen Mitgliedstaaten, EU Parlament und Kommission in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) wies vor allem darauf hin, dass die verschiedenen Verkehrsmittel endlich gerecht behandelt werden: „Eigentlich ist der Flugverkehr schon seit 2012 im Emissionshandel. Viel zu lange gab es aber kostenlose Zertifikate für Flugreisen, während Bahnkunden dadurch, dass die Bahn hauptsächlich mit Strom betrieben wird, schon lange den ETS-Preis zahlen. Dies war eine himmelschreiende Ungerechtigkeit und es ist gut, dass die jetzt beseitigt wird. Besonders froh bin ich auch darüber, dass nicht nur die CO2-Emissionen erfasst werden. Fliegen verursacht leider auch noch zusätzliche Treibhausgase, die jetzt endlich auch berücksichtigt werden. Das ist ein großer Gewinn für das Parlament und das Klima.“


Kostenlose Zertifikate für den Flugverkehr sollen 2024 um 25% reduziert werden, 2025 um 50% und 2026 komplett abgeschafft werden. Die Einnahmen aus dem Sektor sollen teilweise wieder gezielt dort eingesetzt werden: beispielsweise werden alternative Kraftstoffe mit 20 Millionen Zertifikaten gefördert (bei einem heutigen CO2 Preis von 80€ etwa 1,6 Mrd. Euro). In einem zweistufigen Prozess soll ab 2025 erst ein System zur Erfassung von Emissionen außer CO2 starten, 2028 kann dann mit einem weiteren Gesetzesvorschlag der EU Kommission gerechnet werden, wie diese Emissionen im ETS erfasst werden können. Abgedeckt werden weiterhin zunächst nur Flüge innerhalb Europas, ab 2026 bzw. 2027 sollen Flüge aber mindestens vom internationalen CO2-Kompensations- und Reduktionsfonds CORSIA der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) abgedeckt werden.