Anfängliche Schwierigkeiten sehr ärgerlich aber langfristig richtige Strategie / Impfskeptiker durch sorgfältiges Verfahren und sachliche Informationen überzeugen


„Die EU-Staaten beginnen, die USA beim Impfen zu überholen“, dies teilte Peter Liese mit Bezug auf Zahlen von Our World in Data mit. Am Donnerstag waren in Italien 53,4% der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, während die Vereinigten Staaten seit Ende Mai zwischen 50 und 53% stagnieren. Deutschland ist mit 51,9% den USA dicht auf den Fersen. Der EU-Durchschnitt liegt bei 48,2% und die EU-Staaten steigern die Zahl der Geimpften jeden Tag deutlich.

„Ich führe die Stagnation in den USA vor allem auf die Impfskepsis in weiten Teilen der Bevölkerung zurück. Man muss neidlos anerkennen, dass die US-Amerikaner im letzten Jahr mehr in Impfstoffproduktion und -beschaffung investiert haben als die Europäer, unter anderem weil sie eine eigene Agentur namens BARDA hatten. Eine wichtige Lektion aus der Pandemie ist, dass wir in der EU auch eine solche Agentur brauchen.

Ärgerlich war das Exportverbot. Es zeigt sich aber, dass eine große Menge an Impfstoff eben noch keine große Menge an Geimpften bedeutet. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Verfahren einer bedingten Zulassung, das mehr Sicherheit und unter anderem die Haftung der Firmen vorsieht, am Ende zum Vorteil der EU wird. Denn damit können wir Menschen, die noch nicht entschieden sind, sich impfen lassen, überzeugen. Auch die guten Ergebnisse des Herstellers Novavax, der seinen Impfstoff auf einem traditionellen Verfahren basiert, können hier hilfreich sein. Wichtig ist, mit sachlichen Argumente, aber auch mit dem EU-Zertifikat, das den Geimpften ihre Grundrechte zurückgibt, die Menschen zu überzeugen“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. Peter Liese.