Mehr Geld zur Bekämpfung von Corona / Weniger Bürokratie / Vor allem aber Solidarität und Forschung

Das Europäische Parlament hat gezeigt, dass es trotz der Einschränkung, die wegen des Coronavirus in ganz Europa gelten, seine Arbeit machen kann. In einer Sitzung, bei der die meisten Teilnehmer elektronisch von zu Hause aus zugeschaltet waren und alle per E-Mail abstimmen konnten, hat das Parlament zahlreiche Maßnahmen beschlossen.

Es wird mehr Geld für die Bekämpfung der Krise zur Verfügung gestellt. Bürokratische Regeln, die zum Beispiel die Herstellung von Beatmungsgeräten erschweren, werden verschoben, damit sich die Firmen wirklich auf die Bekämpfung der Krise konzentrieren können.
Vor allem aber verlangt das Europäische Parlament mehr Solidarität der Mitgliedstaaten untereinander und für mehr Forschung.

„Ich halte es für ganz wichtig, dass Europa jetzt wieder stärker zusammenarbeitet. Am Anfang der Krise hat jedes Land nur auf sich geschaut, aber wir können es nur schaffen, wenn wir an einem Strang ziehen. Es ist gut, dass italienische, französische und niederländische Patienten in deutschen Kliniken behandelt werden, weil wir zum Glück nicht so hart von der Krise getroffen sind. Aber andere EU-Staaten haben auch freie Kapazitäten und bis auf Luxemburg und Österreich sind bisher keine dem deutschen Beispiel gefolgt. Das muss sich dringend ändern, sonst kann Europa an der Corona-Krise zerbrechen. Ganz wichtig ist, dass wir als Europäisches Parlament den Forschern, die an Impfstoffen und Medikamenten arbeiten, die größtmögliche Unterstützung geben. Die Entwicklung von Medikamenten und dem Impfstoff darf nicht an mangelndem Geld oder unnötigen bürokratischen Hindernissen scheitern. Außerdem muss Europa hier geschlossen handeln, weil wir bei der Beschaffung, auch von Medikamenten, auf dem Weltmarkt nur gemeinsam stark sind“, erklärte Peter Liese.