Gesundheitspolitische Sprecher aller Fraktionen schreiben an die Mitgliedstaaten

Für Europa geht es ums Ganze

In einem gemeinsamen Schreiben haben sich die Koordinatoren aller Fraktionen im Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments auf Initiative des gesundheitspolitischen Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. Peter Liese an die EU-Mitgliedstaaten gewandt, um aufgrund der dramatischen Lage in manchen Mitgliedstaaten die europäische Solidarität zu beschwören. Das Prinzip der Solidarität ist ein Grundwert der Europäischen Union, das in ihren Verträgen verankert sei. Solidarität bedeute, dass die Mitgliedstaaten ihre Kräfte im Bedarfsfall bündeln und sich gegenseitig helfen, heißt es in dem Brief. Die Mitgliedstaaten mit ausreichenden medizinischen Versorgungskapazitäten werden aufgefordert, diejenigen zu unterstützen, deren Gesundheitssysteme derzeit aufgrund der COVID-19-Pandemie überlastet sind. Die von der Kommission bereitgestellten Instrumente dazu werden ausdrücklich gelobt, diese müssten jetzt von den Mitgliedstaaten auch genutzt und angewandt werden.

„Für Europa geht es jetzt aus meiner Sicht ums Ganze. Wenn wir nicht aufpassen, dann zerstört das Virus auch unser gemeinsames europäisches Haus. Wir müssen unbedingt mit denjenigen solidarisch sein, die am stärksten von der Krise getroffen sind. Dazu muss unter anderem der Austausch von Intensivpatienten, medizinischem Personal und medizinischem Gerät mit den am stärksten betroffenen Regionen intensiviert werden. Hier geht es ganz konkret um Menschenleben, die gerettet werden können und müssen. Alle Mitgliedstaaten sollten ihren moralischen Verpflichtungen nachkommen und unter anderem dem Beispiel Luxemburgs und Deutschlands folgen, die bereits Patienten aus anderen Staaten aufgenommen haben. Die Krise trifft die Mitgliedstaaten zu unterschiedlichen Zeiten und diejenigen, die heute Hilfe leisten sind morgen über Hilfe der anderen mit Sicherheit dankbar“, so der Arzt und Europaabgeordnete.