Anerkennung in der ökologischen Landwirtschaft und Förderungen nötig


Durch modernste Technologien können Umweltbelastungen in der Landwirtschaft schon heute erheblich reduziert werden. Viele Landwirte in unserer Region wie Karl-Ludwig Kotthoff, der in Meschede-Vellinghausen einen konventionellen Milchviehbetrieb bewirtschaftet, sind hier ganz weit vorne. So setzt der Hof Kotthoff beispielsweise seit Juli 2023 auf ein neues Verfahren zur Behandlung von Gülle, den sog. Manure Enricher der Firma GEA. Hierbei wird Gülle mithilfe von Plasmatechnologie – also ohne chemische Zusätze – so bearbeitet, dass ein neuartiger Dünger entsteht. Er enthält doppelt so viel Stickstoff und bindet wichtige Nährstoffe für ein effizienteres Pflanzenwachstum. Wird dieser Dünger auf die Felder ausgebracht, kann der Ernteertrag um bis zu 40% gesteigert werden. Zusätzliche, künstliche Düngemittel müssen daher dann fast gar nicht mehr eingesetzt werden. Trotz seiner besseren Umweltbilanz, ist dieser neuartige Dünger in der ökologischen Landwirtschaft noch nicht anerkannt. Doch gerade in Bio-Betrieben ist die Technik zur Ertragssteigerung und Kostensenkung wichtig, da nicht auf konventionelle Düngerstoffe zurückgegriffen werden kann.


Mit dieser Technik können Tierhaltungsbetriebe wie der von Karl-Ludwig Kotthoff ihre CO2-Emissionen außerdem um bis zu 30 % pro Jahr reduzieren. Und das Wichtigste für die Nachbarn: Es stinkt nicht mehr, denn die behandelte Gülle stößt keine Methan- und Ammoniakgase mehr aus. Das verringert nicht nur den Anteil der Tierhaltung hinsichtlich der Luftverschmutzung erheblich, es steigert auch die Akzeptanz der Bürger gegenüber der Landwirtschaft.

„Das ist ein echtes Vorzeigeprojekt für die Möglichkeiten technischer Innovation. Das Verfahren zeigt, wie wirtschaftliche Effizienz und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Nicht nur die umweltfreundlichere Herstellung von Milch- und Fleischprodukten wird gefördert, sondern der produzierte Dünger trägt auch zu einer nachhaltigeren und effizienteren Landwirtschaft bei. Solche Pilotprojekte müssen von Bund, Land und Europa mehr gefördert werden.“, so Peter Liese.