Der Umweltausschuss des Europaparlaments hat sich heute zum Verordnungsvorschlags über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (sustainable use of plant protection products "SUP") positioniert. Dazu erklären:

Peter Liese (CDU), umwelt- und klimapolitischer Sprecher der EVP-Fraktion:
"Das Ziel, Pflanzenschutzmittel zu reduzieren, ist richtig, aber Verbote sind falsch. Deswegen lehnen wir ein generelles Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sogenannten sensiblen Gebieten ebenso ab wie ein Verbot von Glyphosat. Gerade in der jetzigen Phase, in der die Lebensmittelpreise der Treiber der Inflation sind, müssen wir darauf achten, dass wir die Kosten nicht durch politische Maßnahmen noch weiter nach oben treiben. Der Vorschlag eines Totalverbots von Pflanzenschutzmitteln wird in meiner Region sogar von Naturschützern abgelehnt. Hier schießen die grüne Berichterstatterin Sarah Wiener und diejenigen, die ihren Kompromiss unterstützen, über das Ziel hinaus."

Norbert Lins (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung:
„Der Bericht des Umweltausschusses setzt nicht nur die europäische Ernährungssouveränität aufs Spiel, sondern würde in der jetzigen Fassung zu einem Strukturbruch in der Landwirtschaft führen.
Gemeinsam mit der ökopopulistischen Mehrheit im Umweltausschuss provoziert Sarah Wiener durch die Totalverbote in Schutzgebieten eine quasi Zwangsumstellung vieler Landwirtschaftsbetriebe auf Ökolandbau. Viele Landwirte empfinden das zurecht als ein faktisches Berufsverbot. Es liegt jetzt an der Abstimmung im Plenum, umsetzbare Bedingungen für die europäischen Landwirte zu schaffen.“

Hintergrund:
Nach der heutigen Ausschussabstimmung stimmt das Plenum im November in Straßburg über die Parlamentsposition ab. Der mitberatende Agrarausschuss hatte sich am 9.1. gegen ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten positioniert.

Für weitere Informationen:
Dr. Peter Liese MdEP: +32 228 45918
Norbert Lins MdEP: +32 228 45819