Ziel muss 100 Prozent grüner Wasserstoff sein / Zusammenarbeit in Europa kann Kosten senken

Die Europäische Kommission hat am Mittag die neue Wasserstoffstrategie vorgestellt. Dadurch soll die Industrie darin unterstützt werden, langfristig das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Wasserstoff soll aus erneuerbaren Energien hergestellt werden, um so langfristig die Herstellung von so genanntem grauen Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen zu vermeiden. „Wasserstoff ist ein wichtiges Element auf dem Weg zur Klimaneutralität. In vielen Bereichen wie der chemischen Industrie und Stahlindustrie wird ohne Wasserstoff Klimaneutralität nicht umzusetzen sein. Auch im Verkehr kann Wasserstoff eine große Rolle spielen. Zurzeit sind Elektromobilität und Hybridtechnologie noch deutlich kostengünstiger und der Nachteil ist, dass man für Wasserstoff im Moment pro 100 gefahrene Kilometer noch doppelt so viele erneuerbare Energien braucht, aber das kann sich ja durch Verbesserung der Technik ändern, und insbesondere im LKW-Bereich, glaube ich, brauchen wir Wasserstoff. Daher begrüße ich die Strategie der Europäischen Union“, so der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/Christdemokraten) Dr. Peter Liese. 

Allerdings ist grüner Wasserstoff derzeit noch sehr teuer und auch die Kapazitäten, diesen aus erneuerbaren Energien herzustellen, ist noch eine Herausforderung. „Wir müssen die Wasserstofftechnologie koordiniert fördern. Die Zusammenarbeit in Europa kann die Kosten senken, die im Moment das entscheidende Hindernis zu einer großflächigen Ausbreitung ist. Ich begrüße auch ausdrücklich, dass das Ziel am Ende 100% grüner Wasserstoff ist, auf dem Weg dahin muss man möglicherweise Kompromisse machen, aber es muss schon jetzt klar sein, dass auf Dauer nur grüner Wasserstoff wirklich die Lösung ist“, so Liese.