Universität Siegen und Kliniken arbeiten schon lange zusammen / Zusammenarbeit mit Rotterdam ermöglicht Zugang zu europäischen Fördermittel


„Die Zusammenarbeit zwischen den vier Siegener Kliniken und der Uni Siegen im Bereich der Forschung ist eine gute Basis für das große Projekt des Medizinstudiums in Siegen." Dies war die gemeinsame Schlussfolgerung eines Gesprächs von Prof. Dr. Veit Braun, Chefarzt Neurochirurgie am Jung-Stilling Krankenhaus und Dr. med. Peter Liese. Bereits heute gibt es 10 Forschungsprojekte bei denen verschiedene Fachbereiche der Uni mit Professoren an den Kliniken zusammenarbeiten. Allein 5 Projekte von diesen betreut Prof. Braun. Da geht es beispielsweise um die Verbesserung der bildgebenden Systeme damit ein behandelnder Arzt einfacher, schneller und besser die ermittelten Befunde betrachten und daraus die Behandlung ableiten kann.

Gut für Klima und Arbeitsplätze

 
Nach zweieinhalb Jahren Verhandlungen haben heute die Vertreter Ministerrats die Reform des EU-Emissionshandelssystem für den Zeitraum 2021-2030 abgesegnet. Die Reform war zuvor zwischen Vertretern des Europäischen Parlaments, des Ministerrats und der Europäischen Kommission ausgehandelt worden. Im Ministerrat hatte neben den traditionell kritischen Staaten wie Polen zuletzt auch Großbritannien wegen des Brexit Zweifel an der Unterstützung aufkommen lassen.


Peter Liese bewertet das Ergebnis positiv: „Ich bin sehr froh, dass im Rat eine Mehrheit gab. Die Reform ist gut für den Klimaschutz. Sie hilft uns das Pariser Klimaziel zu erreichen. Innovative Unternehmen werden belohnt, bestehende Jobs gesichert und neue geschaffen." Das EU Emissionshandelssystem deckt 45% der gesamten Treibhausgasemissionen der Europäischen Union ab (Die Obergrenze für Emissionen aus ortsfesten Anlagen im Jahr 2013 wurde auf 2,084 Milliarden). Zuletzt war das System wenig wirksam, da der Preis pro Tonne CO2 nur um etwa 5 Euro schwankte. „Man kann davon ausgehen, dass sich der Preis einer Tonne CO2 durch die Reform auf etwa 25 Euro verfünffacht. Es wurde auch beschlossen, nicht nur deutlich mehr Zertifikate als geplant in die Reserve zu geben, sondern erstmals Zertifikate komplett aus dem Markt zu nehmen. Experten gehen davon aus, dass dies nach den vorgeschlagenen Kriterien über 2 Milliarden sein werden“, so Liese.

Brillanter Theologe, der mit beiden Beinen im Leben steht

 
In Bonn findet an diesem Wochenende die Herbstvollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZDK) statt. Turnusmäßig stehen auch Vorstandwahlen auf der Tagesordnung. Am Freitag wurde der amtierende ZDK-Präsident Professor Thomas Sternberg für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Peter Liese, langjähriges ZDK-Mitglied, freute sich sehr über die Wiederwahl von Prof Sternberger, der gebürtig aus Lennestadt-Grevenbrück stammt und seit 2 Jahren an der Spitze der Vertretung der katholischen Laien steht. „Nicht nur als Südwestfale freue ich mich heute über die Wiederwahl von Professor Sternberg. Er macht einen tollen Job. Mich beeindruckt vor allem, dass er, obwohl er ein brillanter Theologe ist, mit beiden Beinen im Leben steht. Das liegt sicher auch daran, dass er vor dem Studium eine Bäckerlehre gemacht hat und aus Südwestfalen stammt“, so Liese, der selber aus einer Bäckerfamilie stammt, augenzwinkernd.

Nach den Vorstandswahlen steht bei den weiteren Beratungen das Thema Europa im Vordergrund. Dazu wird auch der erste Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermanns, in Bonn erwartet.

Acrylamid gefährlicher als Fipronil und Glyphosat


Vorschlag der Europäischen Kommission stärkt den Gesundheitsschutz, vermeidet aber übermäßige Regulierungen


Die Europäische Kommission hat am Montag eine Regelung zur Vermeidung von Acrylamid final angenommen, um Konsumenten besser vor Gesundheitsgefahren zu schützen. Das umstrittene Acrylamid findet sich in kleinen Mengen fast überall in Geröstetem, Gebackenem und Frittiertem, zum Beispiel in Chips oder Pommes.


Dr. Peter Liese warnt eindringlich vor den Gefahren von Acrylamid in Lebensmitteln. “Ich habe mit vielen Experten gesprochen und nach meiner Einschätzung als Arzt ist die Gefahr, die von Acrylamid ausgeht höher als die Gefahr, die von Glyphosat und Fipronil ausgeht. Ich hielt es für völlig unverhältnismäßig, dass Aldi im Sommer die Eier wegen des Friponil-Skandals komplett aus dem Sortiment genommen hat. Wenn überhaupt gab es eine Gesundheitsgefahr durch Fipronil nur, wenn man mindestens 70 Eier im Sommer gegessen hat. Dies sollte man aber auch aus anderen gesundheitlichen Gründen nicht tun. Im Gegensatz dazu haben wir bei Acrylamid ein echtes Gesundheitsproblem. Die Mengen, die insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene zu sich nehmen sind erheblich und auch wenn die letzte Gewissheit fehlt, müssen wir davon ausgehen, dass hohe Mengen von Acrylamid das Risiko an Krebs zu erkranken, erhöhen. Daher ist es richtig, dass die Europäische Kommission jetzt handelt. Große Unternehmen müssen sich an verbindliche Verfahrensvorschriften halten, aber es gibt für mittelständische und kleine Betriebe Ausnahmen.