Gesundheitspolitischer Sprecher der größten Fraktion kehrt an seine alte Wirkungsstätte im St. Vincenz-Krankenhaus zurück


Der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im europäischen Parlament (EVP Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese, kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Vor seiner Wahl ins europäische Parlament war Liese Stationsarzt in der Kinderklinik des St. Vincenz-Krankenhauses in Paderborn. Seine Erfahrung von damals nutzt ihm in seiner jetzigen Tätigkeit sehr. „Es ist eben etwas anderes, ob man über eine Frage nur theoretisch diskutiert oder ob man die Probleme auch praktisch erlebt hat. Aktuell hat sich die Europäische Kommission unter Ursula von der Leyen und das Europäische Parlament ganz besonders den Kampf gegen Krebs vorgenommen. Jeder kennt aus seinem Bekanntenkreis oder seiner Familie ein Schicksal und weiß, wie schrecklich diese Krankheit ist. Auch Ursula von der Leyen, unser Fraktionsvorsitzender Manfred Weber und ich selbst haben Familienmitglieder oder Freunde durch Krebs verloren. Deswegen wollen wir alles tun was in unserer Macht steht, um anderen Familien dieses Schicksal zu ersparen. Forscher sagen, dass europäische Zusammenarbeit dazu unabdingbar ist,“ so Liese.

Kampf gegen den Krebs wird zur Top-Priorität der Europäischen Union

„Das Europäische Parlament wird einen Sonderausschuss zur Krebsbekämpfung einrichten. Damit wird der Kampf gegen den Krebs zu einer Top-Priorität für die gesamte Europäische Union“. Dies erklärte der  gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäische Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese.

Liese erläuterte, dass sich die Fraktionsvorsitzenden auf Initiative der EVP-Fraktion bereits in der vergangenen Woche auf die Einrichtung eines Sonderausschusses geeinigt hätten. Die formale Annahme durch das Plenum und die offizielle Einsetzung des Ausschusses steht in den kommenden Wochen an. „Die Einrichtung eines Sonderausschuss Krebs ist ein starkes Zeichen an die Patienten in Europa, dass wir gemeinsam alle Kräfte im Kampf gegen den Krebs bündeln wollen um den Patienten zu helfen.“ Am 4. Februar 2020, dem internationalen Weltkrebstag, wird die Europäische Kommission offiziell die Konsultation zum Europäischen Plan zur Bekämpfung von Krebs starten, der Ende dieses Jahres vorgestellt werden wird. Das Europäische Parlament kann in diesem Sonderausschuss die Erwartungen an den Plan formulieren und anschließend seine Umsetzung begleiten.

Peter Liese putzt Stolpersteine, die an jüdische Mitbürger erinnern

Auf Anregung von Schülerinnen und Schülern aus der Region hat Peter Liese an einer Aktion zum Putzen von Stolpersteinen teilgenommen. Aus Anlass der 75. Widerkehr der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz, werden in ganz Deutschland Stolpersteine geputzt. Peter Liese putzt in seiner Heimatstadt Meschede vor der Volksbank die Steine, die an Paula Rosenthal-Wallach und Leopold Wallach erinnern. „Die Anregung der Schülerinnen und Schüler habe ich dankbar aufgenommen, weil ich es extrem wichtig finde, dass wir uns unserer Geschichte bewusst sind. Das unsägliche Leid, das Deutsche den Juden zugefügt haben, darf niemals vergessen werden. Und vor allem müssen wir gegen rechte und nationalsozialistische Tendenzen vorgehen, damit diese schreckliche Ideologie nie mehr dazu führt, dass Menschen Leid geschieht“, so Liese.

Hauptproblem in Deutschland ist die Organisation der Organspende in den Krankenhäusern / Von Spanien lernen


Anlässlich der am Donnerstag anstehenden Abstimmung zur Organspende im Deutschen Bundestag warnte der gesundheitliche Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese davor, zu glauben, dass mit einer Widerspruchslösung die Zahl der Organspenden automatisch steige. Es sei sehr viel wichtiger, die Organisation in deutschen Krankenhäusern zu verbessern und dafür zu sorgen, dass potenzielle Organspender auch tatsächlich identifiziert werden. Dazu verwies Liese auf Erfahrungen im europäischen Ausland. „Ich halte die Widerspruchslösung für ethisch vertretbar und glaube, dass bei der Debatte im Deutschen Bundestag beide Seiten sehr gute Argumente haben. Ich sehe jedoch die Gefahr, dass man sich zurücklehnt und denkt, mit einer Widerspruchslösung sei das Problem gelöst. Das Land mit den meisten Organspenden pro Kopf ist Spanien und die spanischen Verantwortlichen haben mir mehrfach erklärt, dass die Widerspruchslösung ganz und gar nicht entscheidend für die guten Zahlen sei. Auch in Spanien werden die Angehörigen nach dem Eintreten des Hirntods gefragt, ob sie mit der Organspende einverstanden sind. Entscheidend ist die Organisation in den Krankenhäusern. In Spanien wird jeder potentielle Spender identifiziert und professionelle Transplantationsbeauftragte führen ein einfühlsames Gespräch mit den Angehörigen. In Deutschland ist dieses System gerade erst im Aufbau und insbesondere in kleinen Krankenhäusern werden nicht alle potenziellen Spender überhaupt identifiziert, d.h., es gehen Organe verloren, obwohl die Angehörigen im Zweifel bereit wären, einer Organspende zuzustimmen. Wenn wir an diesen Problemen nicht massiv arbeiten, werden auch auf Dauer viele Menschen sterben, während sie auf ein Spenderorgan warten“, so Liese.