Solidarität durch Behandlung von Patienten im Ausland / massive gemeinsame Forschungsanstrengung / weniger Bürokratie


„Wir brauchen unbedingt mehr gemeinsames europäisches Handeln, um die Coronakrise zu meistern. Wir haben eine Riesenchance, wenn wir solidarisch sind und gemeinsam handeln. Wenn das nicht gelingt, kann das Coronavirus die EU zerstören“, dies erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) und Arzt Dr. Peter Liese. Liese verlangte massive Ausweitungen der grenzüberschreitenden Hilfsmaßnahmen. „Bisher sind kaum medizinische Fachkräfte aus anderen EU Staaten nach Italien gekommen. Für die Menschen in Italien ist es ein schlechtes Zeichen, wenn sie sehen, dass Albanien, Kuba, China und Russland helfen, aber andere europäische Länder nicht. Außerdem haben nur zwei Mitgliedstaaten, nämlich das kleine Luxemburg, das hier besonders positiv herausgestellt werden muss, und Deutschland Patienten aus anderen Mitgliedstaaten aufgenommen. Wir haben während der Ebola-Krise Patienten aus Westafrika ausgeflogen. Warum zum Teufel ist es nicht möglich, dass Patienten aus Madrid, die keinen Platz mehr in den völlig überfüllten Krankenhäusern finden, in Skandinavien, Irland oder Osteuropa behandelt werden." Nach Lieses Auskunft arbeitet die Europäische Kommission mit Hochdruck an einer Lösung. Es sollen schon am morgigen Freitag Vorschläge gemacht werden, wie die Arbeit der Mitgliedstaaten in diesem Bereich koordiniert werden kann und freie Intensivkapazitäten so schnell wie möglich gemeldet werden, um so vielen Patienten wie möglich, so schnell wie möglich zu helfen. 

Jeder muss seinen Beitrag leisten!

 
In Medienberichten wird Peter Liese oft als „Arzt und Europaabgeordneter“ bezeichnet. In der Corona-Krise gilt dies mehr denn je. Liese ist gefragter Ratgeber der Europäischen Kommission, bis hin zu Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, berät jeden Tag in Telefon- und Videokonferenzen mit seinen Kollegen und Experten aus Bund, Land, Europäischer Union und den Behörden vor Ort, wie man am besten gegen die Krise vorgehen kann. Dabei sind schon sehr viele konkrete Ergebnisse zu verzeichnen, zum Beispiel hat die Europäische Kommission angekündigt, die Regeln für die Hersteller von Beatmungsgeräten, Masken und diagnostischen Tests so zu ändern, dass nicht übertriebene Bürokratie die Produktion erstickt.

Hoffnung für kleine Patienten und deren Familien / Appell an Novartis den Preis in Deutschland und der EU deutlich zu senken

„Die Sorge um das Coronavirus hält viele Menschen in Atem, aber wir sollten auch die Menschen, die an chronischen, bisher nicht behandelbaren Krankheiten leiden, nicht aus dem Auge verlieren.“ Für eine dieser Patientengruppen hat der  gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese jetzt eine gute Nachricht.

Rund zwei Millionen US-Dollar (1,9 Millionen Euro) kostet aktuell das neuartige Gentherapeutikum Zolgensma der Firma Novartis in den USA. Es kommt als Einmaltherapie bei Kindern mit spinaler Muskelatrophie zum Einsatz. In Europa ist das Medikament bisher allerdings nicht zugelassen. Dies wird sich jedoch schnell ändern, da die Zulassung zeitnah bevorstehe. Darauf machte Liese aufmerksam. „Ich gehe davon aus, dass die Zulassung von Zolgensma zeitnah erteilt wird. In dieser Woche haben die Fachausschüsse bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), die für die europaweite Zulassung zuständig ist eine abschließende positive Bewertung erteilt. Nun wird auch die Europäische Kommission zeitnah die Zulassung offiziell erteilen. Es kann jetzt ganz schnell gehen.“

Bürokratie darf schnelle Hilfe nicht behindern - Beatmungsgeräte, Tests und Masken auch von Firmen herstellen lassen, die dafür bisher keine Genehmigung hatten


„Dieser Schritt ist goldrichtig. Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass das Europäische Parlament den Vorschlag so schnell wie möglich annimmt. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass alle die es können Beatmungsgeräte, Masken, Tests und andere Medizinprodukte herstellen und nicht daran gehindert werden.“  Mit diesen Worten unterstützte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. Peter Liese, die Ankündigung der Europäischen Kommission, die Umsetzung der neuen Medizinprodukteverordnung ein Jahr nach hinten zu verschieben. Der Vorschlag soll am 9. April formell angenommen werden. Medizinprodukte sind nicht nur Implantate, Stethoskope und ähnliches, sondern vor allen Dingen auch Beatmungsgeräte, Tests zur Erkennung von Viren und bestimmte Formen von Schutzausrüstung. Firmen hatten schon vor der Corona-Krise über die neue Verordnung geklagt, spätestens jetzt ist klar, dass eine intensive Dokumentation (z.B. 300 Seiten für ein Produkt, dass die Firma bisher bereits hergestellt hat) Innovationen gefährdet.