Virusmutationen durch schnelle Anpassung bestehender Impfstoffe bekämpfen / Verfahren werden beschleunigt ohne Kompromisse bei der Sicherheit / Neuer Biontech-Pfizer Vertrag richtiger Schritt / Die Zukunft gehört den mRNA-Impfstoffen

Der Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments hat heute mit großer Mehrheit einen Vorschlag angenommen, der die Entwicklung von Impfstoffen gegen Mutationen des Coronaviruses erleichtert. Die finale Abstimmung erfolgt in der kommenden Plenarsitzung des Europäischen Parlamentes Ende April. Darauf machte der CDU-Europaabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese aufmerksam. Die Abgeordneten unterstützten einen delegierten Rechtsakt, den die Europäische Kommission vor Kurzem vorgelegt hat.

„Die Virusmutationen bereiten uns große Sorgen. Gegen die britische Variante B.1.1.7 wirken alle Impfstoffe sehr zuverlässig, aber bei der brasilianische und südafrikanischen Virusvariante ist die Wirkung einiger Impfstoffe schon eingeschränkt und leider müssen wir damit rechnen, dass weitere Mutationsarten entstehen und die Impfung dann nicht mehr ausreichend schützt. Darauf müssen wir uns jetzt vorbereiten. Es ist daher richtig, dass die Europäische Kommission ein beschleunigtes Zulassungsverfahren vorgeschlagen hat, das uns in die Lage versetzt, unsere Impfstoffe schnell an diese Mutationen anzupassen, um unsere Bevölkerung zu schützen. Mit den vorgeschlagenen Änderungen beschleunigen wir die Zulassung, ohne jedoch Kompromisse bei der Sicherheit zu machen“, so der Arzt und Europaabgeordnete.

Wichtig um Freiheiten zurückzuerlangen ohne Gesundheit zu gefährden / Parlament wird Vorschlag sorgfältig prüfen, aber noch in diesem Monat annehmen


Der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese begrüßte die Einigung der Mitgliedstaaten auf ein sogenanntes Grünes Zertifikat. Mit diesem Zertifikat sollen Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union ab dem Frühsommer nachweisen können, dass sie entweder geimpft, von der Krankheit genesen oder negativ getestet sind. „Damit soll es ermöglicht werden Freiheiten wie die Reisefreiheit wieder stärker zu nutzen, ohne dass die Sommersaison wie im letzten Jahr der Start einer neuen Corona-Welle wird“, so Liese.

Nach der Einigung im Rat muss sich auch das Europäischen Parlament noch mit dieser Frage beschäftigen. „Wir sind in intensiven Beratungen über die Details und werden noch im April im Plenum des Europäischen Parlamentes abstimmen. Persönlich ist mir wichtig, dass das Zertifikat fälschungssicher ist und dass man bei den verschiedenen Tests genau berücksichtigt was sie können und was sie nicht können.

Europaabgeordnete, Wirtschafts- und Umweltvertreter richten Appell

Die Vereinigten Staaten sollen sich ein Beispiel an der Europäischen Union nehmen und ihr Klimaziel für 2030 deutlich verschärfen. Dies fordern Abgeordnete verschiedener Fraktionen im Europäischen Parlament, u.a. der Vorsitzende des Umweltausschusses Pascal Canfin von der Partei „La République en marche !“ des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. Peter Liese. In dem Appel heißt es wörtlich: „Dieses Jahrzehnt wird im Kampf gegen den Klimawandel alles entscheiden! Die Klimakrise kennt keine politische Richtung, keine Grenzen, und kein Impfstoff wird uns vor ihren Auswirkungen schützen. Wir – europäische Entscheidungsträger aus der Politik, CEOs, Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften und Thinktanks – fordern die Vereinigten Staaten auf, ihre Ziele zu erfüllen, indem sie die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mindestens 50 Prozent bis 2030 (im Vergleich zum Niveau von 2005) verabschieden“.  

Peter Liese unterstützt Entscheidung der Kommission für die nächsten Jahre / mRNA-Impfstoffe können besser auf Mutationen angepasst werden / Globale Pandemiebekämpfung sobald Impfkampagne in Deutschland und Europa besser läuft


Die Europäische Kommission wird in Zukunft keine Impfstoffe mehr von Johnson & Johnson und AstraZeneca kaufen, sondern bei der langfristigen Bekämpfung der Corona-Pandemie auf die mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer, Moderna und CureVac setzen. Entsprechende Meldungen bestätigte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese nach Gesprächen mit der Kommission.

Die Europäische Kommission will für die Jahre 2022 und 2023 900 Millionen mRNA-Impfstoffe kaufen und die Verträge mit anderen Impfstoffherstellern nicht verlängern „Die Vektorimpfstoffe von Johnson&Johnson und AstraZeneca sind gute Impfstoffe und wir müssen sie nutzen, um die Pandemie bis zum Sommer in den Griff zu bekommen. Die Nebenwirkungen sind sehr ernst zu nehmen und ich unterstütze die Entscheidung Deutschlands und anderer Mitgliedstaaten AstraZeneca zunächst nicht an Jüngere zu verimpfen. Ich hoffe, dass die Nebenwirkungen von Johnson & Johnson von der amerikanischen FDA schnell geklärt werden und man dann auch gezielte Empfehlungen geben kann, für wen dieser Impfstoff eingesetzt werden kann und für wen nicht. Aber wie bei AstraZeneca bin ich überzeugt, dass auch bei Johnson & Johnson die positive Wirkung gegenüber den Nebenwirkungen überwiegt.