Peter Liese: Bundesgesundheitsministerium muss sehr zügig Finanzierung klären / Belastung für Kinderkliniken reduzieren

„Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission zum Schutz vor dem RS-Virus ist extrem wichtig, um Kinder vor Krankenhausaufenthalten zu schützen und Pflegepersonal in Kinderkliniken zu entlasten“, dies erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. Peter Liese.

„Bei einem Arbeitseinsatz in der Kinderklinik Paderborn im Winter 22/23 habe ich gesehen, wie dramatisch die Auswirkungen von RS-Virusinfektionen für die betroffenen Kinder, Eltern, aber auch für das Pflegepersonal sein können. Die Hälfte der zu behandelnden Kinder war vom RS-Virus betroffen und die meisten davon mussten mit Sauerstoff versorgt werden. Pflegekräfte haben mir berichtet, dass das das schlimmste Weihnachten seit dreißig Jahren war. Zu dem Zeitpunkt wurde noch viel über Corona diskutiert, aber in Kinderkliniken war definitiv Corona gar kein Problem, RS-Virus aber ein Riesenproblem. Deswegen ist es wichtig, dass jetzt ein Schutz für die Kinder zur Verfügung steht. Ich appelliere an das Bundesgesundheitsministerium, die Frage der Finanzierung in den nächsten Wochen zu klären. Es darf hier nicht um Monate gehen, sondern muss eher um Tage gehen. Bereits Anfang 2023 war die Entwicklung absehbar und ich habe an Bundesgesundheitsminister Lauterbach appelliert, eine entsprechende Regelung vorzubereiten. Wie auf viele andere Briefe hat er auf meinen diesbezüglichen Brief nicht geantwortet“, so Liese.

Hintergrund:
Die Ständige Impfkommission hat am Donnerstag die Empfehlung ausgesprochen, Neugeborenen einen Antikörper gegen das RS-Virus zu verabreichen. Die Kinder, die während der RSV-Saison geboren wurden, üblicherweise von Oktober bis März, sollen ihn direkt nach der Geburt erhalten. Die anderen Kinder vor Beginn der Infektionssaison im Herbst.