Weiterentwicklung der Medizinerausbildung

„Die Lebenswissenschaftliche Fakultät an der Uni Siegen ist eine wichtige Grundlage für die medizinische Versorgung in unserer Region und darüber hinaus. Ich habe mich sehr gefreut, die Studentinnen und Studenten persönlich kennenzulernen”, betonte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese bei einem Gespräch mit dem Dekan der Lebenswissenschaftlichen Fakultät, Professor Dr. Christoph Strünck und dem Kanzler der Universität Siegen, Ulf Richter. Liese, der selber Arzt ist, informierte sich bei dem Besuch auch über die Weiterentwicklung der Medizinerausbildung gemeinsam mit der Uni Bonn und den Siegener Kliniken.

Die Lebenswissenschaftliche Fakultät ist die jüngste der fünf Fakultäten an der Siegener Universität. Sie bietet neue, medizinnahe Bachelor- und Masterstudiengänge aus den Naturwissenschaften, den Ingenieurwissenschaften sowie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an. „Wir verfolgen damit innovative Ansätze, um digitale Technologien in unsere Versorgung zu integrieren und zugleich Gesundheitsberufe um das Wirken von Ärztinnen und Ärzten herum zu stärken“, sagt Prof. Dr. Christoph Strünck, Dekan der LWF. „Peter Liese begleitet die Entwicklung gerade im Bereich der Medizin seit Jahren, sein Interesse und sein Engagement ist sehr viel wert“, erklärt Kanzler Ulf Richter.


Bei dem Besuch ergab sich auch die Gelegenheit, mit Studentinnen und Studenten zu sprechen, die an der Universität Siegen „Digitale Gesundheitswissenschaften und Biomedizin“ studieren. Dieser medizinnahe Studiengang zielt auf ein neues Professionsbild im Bereich der Gesundheitsberufe ab, in dem interdisziplinär akademische Fachkräfte ausgebildet werden, um gemeinsam Innovationen in einer modernen digitalen Gesundheitsversorgung zu erforschen und umzusetzen. Im Laufe des Studiums können Studierende hier aus drei Schwerpunkten wählen: in Biomedizin, in Medical Data Science oder in Digital Public Health. Parallel absolvieren Medizin-Studierende der Universität Bonn in Siegen in sogenannte Blockpraktika in sechs klinischen Fächern: Neurologie, Chirurgie, Innere Medizin, Kinderheilkunde, Gynäkologie und Anästhesie. Die beiden Hochschulen arbeiten unter dem Dach der gemeinsamen zentralen Einrichtung INDIRA („Digitale Medizin und Versorgungsforschung im ländlichen Raum“) eng mit fünf Klinikpartnern zusammen– einer davon das Universitätsklinikum in Bonn, die übrigen vier Kliniken in Siegen. „Es freut mich, dass nun auch in Siegen Medizinstudenten einen Teil ihrer Ausbildung machen und unsere wunderschöne Region kennenlernen. Es wäre toll, wenn sie sich dann entschließen, sich beruflich hier in einer Landarztpraxis einzubringen“, so Liese, der selber einige Zeit mit in einer Praxis in seiner Heimatgemeinde tätig war.