Rückgang der Inzidenz ist echt / Nicht nur Eigenschaften von Omikron, sondern auch gute Impfquote für die recht gute Situation verantwortlich / Gesundheitswesen in anderen Teilen der Welt durchaus überlastet


„Die vorsichtigen Lockerungen der Corona-Maßnahmen sind sinnvoll. Es ist richtig, den Menschen wieder mehr Freiheit zurück zu geben. Der Rückgang der Infektionszahlen ist nicht durch Knappheit an PCR-Tests begründet, sondern ist echt. Das sieht man beispielsweise daran, dass auch die regelmäßigen Testungen, zum Beispiel in Krankenhäusern, weniger positive Ergebnisse mit sich bringen. Für die gute Situation ist nicht nur die Eigenschaft der Omikron-Variante ausschlaggebend, nämlich, dass sie weniger krankmachend ist als die Vorgängervarianten. Auch die gute Impfquote spielt eine Rolle“, dies erklärte Liese zu den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz.

Die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz sehen vor, dass als Erstes die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene gelockert werden und die 2G-Regel im Einzelhandel entfällt. Die Maskenpflicht bleibt aber bestehen. Ab dem 4. März wird dann die 2G-plus-Regel in der Gastronomie durch die 3G-Regel ersetzt. Damit können auch wieder Ungeimpfte mit tagesaktuellem Test Restaurants und Bars besuchen. Außerdem sollen Großveranstaltungen drinnen und draußen bis zu einer bestimmten Teilnehmerzahl wieder erlaubt werden. Im letzten Schritt werden am 20. März alle tiefgreifenden Schutz¬maßnahmen, bis auf die Maskenpflicht, entfallen, solange das die Pandemielage zulässt.

„Die Maßnahmen halte ich nicht nur wegen der Beobachtung der theoretischen Daten und Berichten aus anderen europäischen Ländern für vertretbar, sondern auch nach Austausch mit den Ärzten in Krankenhäusern und Praxen vor Ort. Der Hochsauerlandkreis war in den letzten Wochen der absolute Hotspot der Pandemie, Nr. 1 in NRW und unter den Top 5 in Deutschland. Trotzdem gab es keine Überlastung des Gesundheitswesens. Das liegt sicherlich auch an der guten Impfquote, die wir dort haben. In anderen Teilen der Welt hat Omikron ungleich härter zugeschlagen. So gibt es beispielsweise aktuell in Hongkong eine Überlastung des Gesundheitswesens, weil dort der weniger wirksame chinesische Impfstoff verimpft wurde; und in den USA sind mehr Menschen an Omikron gestorben als an Delta, weil dort die Impfquote deutlich geringer ist, als in Deutschland, speziell in Nordrhein-Westfalen und in unserer Region. Ein komplettes Fallenlassen aller Maßnahmen halte ich noch für zu früh. Jeder weiß aus dem persönlichen Umfeld, dass viele Menschen mit teilweise heftigen Symptomen zuhause bleiben mussten und das müssen wir weiter unter Kontrolle halten. Dann müssen wir sehr wachsam sein, wie sich die Pandemie weiterentwickelt. Ich rate nach wie vor jedem, sich impfen zu lassen und vielleicht wird mancher Skeptiker auch davon überzeugt werden, da es in einigen Wochen den Impfstoff von der Firma Novavax gibt, der auf einem etwas traditionelleren Verfahren beruht“, so Liese.