UEFA bleibt beratungsresistent / Gesundheitsschutz wahren / Druck muss jetzt von den Sponsoren kommen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Zusammenhang mit Spielen der Fußball-Europameisterschaft steigt weiter. Dennoch will die UEFA weiterhin keine Konsequenzen ziehen, sondern vielmehr ist ab dem Halbfinale, ausgerechnet in einem Virusvariantengebiet, eine Erhöhung der Zuschauerzahlen vorgesehen.

Der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese hatte die Pläne und das Verhalten der UEFA-Verantwortlichen zuletzt immer wieder deutlich kritisiert und auch einen offenen Brief an den UEFA-Präsidenten Aleksander Čeferin geschickt um den Gesundheitsschutz in Pandemiezeiten stärker in den Fokus zu nehmen und nicht alles dem Kommerz unterzuordnen.

„Wie befürchtet bleibt die UEFA aber beratungsresistent und will keine Konsequenzen ziehen, obwohl es mittlerweile leider bewiesen ist, dass die EURO 2020 ein Pandemietreiber ist. Das Ganze ist ein Schlag ins Gesicht für alle Kulturschaffenden, die noch mit Einschränkungen leben müssen und vor allem für die Kinder und Jugendlichen, die monatelang keinen Mannschaftssport treiben durften und jetzt wieder darum zittern müssen, ob der Schulbetrieb nach den Ferien geordnet weitergehen kann“, so der Arzt und Europaabgeordnete.

Liese hat sich daher jetzt an die deutschen Sponsoren und Lizenznehmer Volkswagen, Coca-Cola Deutschland und Adidas mit der Bitte gewandt, ihren Einfluss geltend zu machen. „Offensichtlich ist die einzige Sprache, die die UEFA versteht, die des Geldes. Daher müssen jetzt die auch die Sponsoren die Sache in die Hand nehmen und die UEFA zur Einsicht bringen. Jeder von uns möchte Bilder mit vollen Stadien und friedlich feiernden Menschen. Das ist aber leider aktuell noch mit großen Risiken verbunden und die Sponsoren sollten daher ihrer Verantwortung für ihre Kundinnen und Kunden und allen Europäerinnen und Europäern gerecht werden“, so Liese.