Sehr gute Ergebnisse / Impfstoff kann wegen seines eher traditionellen Verfahrens helfen, Skeptiker zu überzeugen und hohe Durchimpfungsrate im Herbst sicherzustellen / Leider ernsthafte Schwierigkeiten bei der Produktion und daher keine kurzfristige Hilfe


„Das sind sehr ermutige Ergebnisse und ich glaube, der Impfstoff kann wegen seines eher traditionellen Verfahrens helfen, Skeptiker zu überzeugen und im Herbst eine hohe Durchimpfungsrate in der Europäischen Union sicherzustellen“, so kommentierte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese die Veröffentlichung der Ergebnisse der Phase III-Studie des Impfstoffherstellers Novavax.

„Novavax ist ein amerikanischer Hersteller, der aber auch in der Europäischen Union, zum Beispiel in Halle (Westfalen), in Prag (Tschechische Republik) und in Uppsala (Schweden) Produktionskapazitäten aufbaut. Der Impfstoff basiert auf eher traditionellen Verfahren. Es handelt sich weder um einen mRNA-, noch einen Vektorimpfstoff, sondern um einen Impfstoff, der nur das Protein des Coronaviruses enthält und so auf einem sehr bewährten Weg eine Impfreaktion herstellt. Dies kann wichtig sein, wenn sich in den nächsten Montan viele Menschen nicht impfen lassen, weil sie gegenüber mRNA- oder Vektorimpfstoffen skeptisch sind. Novavax hat nach Angaben des Unternehmens eine Effizienz von 90% erzielt sowie 100%-igen Schutz gegen moderaten und schweren Krankheitsverlauf. Der Impfstoff wirkt auch gut gegen alle neue Varianten und wurde generell gut vertragen,“ so Liese.


Der Abgeordnete verwies aber auch auf einen Wermutstropfen: „Leider war Novavax entgegen ursprünglicher Pläne in den letzten Monaten nicht in der Lage, seine Produktion weltweit so aufzustellen, dass mit der Lieferung der Impfstoffe kurzfristig gerechnet werden kann. Offensichtlich ist es ihnen nicht gelungen, in den Werken die Qualität und die Eigenschaften des Impfstoffs zu reproduzieren, den sie in den klinischen Studien genutzt haben. Deswegen rechne ich leider nicht damit, dass Novavax kurzfristig für die Impfkampagne zur Verfügung steht. Die Europäische Kommission hat schon im Dezember 2020 einen Vorvertrag über 200 Millionen Impfdosen abgeschlossen. Die endgültige Vertragsunterzeichnung scheitert aber daran, dass Novavax in keinster Weise zusagen konnte, wann sie wie viel Impfstoff liefern. Einen weiteren Hersteller, der nicht zuverlässig liefert, brauchen wir wohl eher nicht. Ich hoffe, dass dieses Problem in den nächsten Wochen beseitigt wird und wir dann im Herbst Impfstoff bekommen“, so der Arzt und Europaabgeordnete.