Gegen Fälschung zulasten der Patienten mit allen Mitteln vorgehen/ Thema im Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments


Brüssel /London -  Die Europäische Zulassungsbehörde für Arzneimittel (European Medicine Agency, EMA) hat heute bekannt gegeben, dass sie infolge der Fälschung von Arzneimittelstudien empfiehlt, die Zulassung für zahlreiche Medikamente zurückzieht. Die endgültige Entscheidung wird nun von der Europäischen Kommission getroffen. Im Dezember war bekannt geworden, dass eine Firma in Indien im großen Stil Ergebnisse von Arzneimitteltests gefälscht hat. Viele Zulassungen für Medikamente in mehreren europäischen Staaten wurden daraufhin zurückgezogen.


Peter Liese (CDU), der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) hatte bereits im Jahr 2012 auf die zweifelhaften Praktiken in Indien hingewiesen und das Thema im Gesundheitsausschuss angesprochen. Er hatte die Europäische Kommission zu verstärkten Kontrollen in Drittstaaten aufgefordert. "Ich begrüße die Empfehlung ausdrücklich und fordere die Kommission auf, dieser zu folgen. Den Fälschern, die die Gesundheit der Patienten in Indien und auch in Europa gefährden muss das Handwerk gelegt werden. Diese Maßnahme wird abschreckende Wirkung auf alle anderen Beteiligten haben. Es ist gut, dass die Europäische Union hier ein klares Zeichen setzen will", so der gelernte Arzt.

Peter Liese wies darauf hin, dass die Europäischen Institutionen bereits im vergangenen Jahr schärfere Regeln für Arzneimitteltests am Menschen beschlossen haben. Es ist in Zukunft verpflichtend, dass alle Arzneimitteltests registriert werden bevor sie beginnen. Nur dann ist eine Wirksame Kontrolle auch in Drittstaaten möglich. Am kommenden Donnerstag wird sich der Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlamentes auf Initiative Lieses noch einmal mit dem Thema beschäftigen. Die Europäische Arzneimittelagentur und die Europäische Kommission werden zu dem Skandal Rede und Antwort stehen.