Wichtig ist, die Verbraucher richtig zu informieren / Überbürokratische Vorstellungen einiger Kommissionsmitglieder werden vermieden

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch ihren Vorschlag zu umweltbezogenen Aussagen von Unternehmen, sogenannten "Green Claims" vorgestellt. Wenn ein Unternehmen behauptet, dass sein Produkt oder seine Dienstleistung besonders gut für die Umwelt oder das Klima ist, z.B. dass ein Produkt klimaneutral hergestellt wurde oder zu 50% aus recyceltem Material besteht, sollte dies durch entsprechende Nachweise gestützt werden.

Peter Liese, umweltpolitischer Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten), begrüßte den Vorschlag: „Es ist sehr wichtig, dass man, wenn man behauptet, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung umweltfreundlich ist, das auch belegen kann. Verbraucher müssen wirklich umwelt- und klimafreundliche Produkte leicht erkennen können und sicher sein, dass diese Behauptungen auch wahr sind. Der Vorschlag wird nicht nur Greenwashing bekämpfen, sondern auch das Überangebot von etwa 230 ‚grünen‘ Labeln harmonisieren, die derzeit auf dem europäischen Markt zu finden sind. Dies wird denjenigen Unternehmen zugutekommen, die auf dem richtige Weg sind. Generell bin ich sehr froh, dass der Vorschlag nicht zu bürokratisch ist. Es wäre keine gute Idee, wenn ein kleines oder mittleres Unternehmen extra Berater einstellen oder viel Geld an Anwälte zahlen müsste, nur um zu klären, dass es etwas tut, was zwar positiv, aber ziemlich offensichtlich ist“, so Liese. In einem früheren Entwurf war der Kommissionsvorschlag viel komplexer und die Unternehmen hätten einen hohen bürokratischen Aufwand gehabt.



Zum Vorschlag der Kommission zum Recht auf Reparatur, den die Kommission ebenfalls heute vorgeschlagen hat, sagt Liese: „Ich unterstütze grundsätzlich den Vorschlag zum Recht auf Reparatur. Um Ressourcen zu schonen und Kosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu sparen, ist es wichtig, Produkte so zu entwickeln, dass sie leichter als bisher repariert werden können. Wir müssen aber genau prüfen, ob der Vorschlag in jedem Fall angemessen ist. Die Umsetzung der grundsätzlich richtigen Idee darf nicht zu bürokratisch sein.“