Schlag in Gesicht der Weidetierhalter auch in unserer Region


„Das ist ein Schlag ins Gesicht der Weidetierhalter. Ich bin geschockt von diesem Brief.“ Mit diesen Worten kritisierte Peter Liese einen Brief, den Bundesumweltministerin Steffi Lemke gemeinsam mit elf anderen Kolleginnen und Kollegen an die Europäische Kommission geschickt hat. Im Gegensatz zum Europäischen Parlament fordern Lemke und ihre Kolleginnen und Kollegen einen strengen Schutz des Wolfes.

Das Europäische Parlament hatte im November gefordert, den strengen Schutzstatus des Wolfes neu zu bewerten. Damit sollen Nutz- und Weidetiere geschützt werden und wirtschaftliche Schäden im Agrarbereich vermieden werden. Peter Liese hatte sich mit anderen Europaabgeordneten auch an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt und diese hatte eine Überprüfung der Daten zugesagt.

„Man kann die Probleme, die der Wolf mit sich bringt, nicht ignorieren. In Gesprächen mit heimischen Landwirten ist mir die dramatische Lage immer wieder geschildert worden. Auch viele Grüne und Biobauern unterstützen ein strengeres Wolfsmanagement, weil die Weidetierhaltung durch die zunehmende Zahl der Wölfe in Gefahr ist und auch dadurch die Biodiversität gefährdet wird. Deshalb ist es uns beispielsweise gelungen, im Koalitionsvertrag für NRW, bei dem ich für die Themen Landwirtschat und Umweltschutz federführend verhandeln durfte, gemeinsam mit den Grünen eine entsprechende Formulierung unterzubringen. Es gibt mittlerweile 20.000 Wölfe in Europa. Das hat jedoch dazu geführt, dass es 2020 bereits knapp 3.500 Nutztierschäden gab. Das ist eine neue Situation, die auch neue Maßnahmen erforderlich macht. Die Mehrheitsentscheidung des Europäischen Parlaments hat gezeigt, dass Europa nicht an den veralteten Regeln festhalten will, sondern der Schutz und die Sicherheit der Menschen und Nutztiere im ländlichen Raum für uns Priorität hat“, so Liese, der auch umweltpolitischer Sprecher der größten Fraktion im EU-Parlament (EVP, Christdemokraten) ist.