Auch Corona-Maßnahmen darauf überprüfen, ob sie beim Energiesparen helfen oder schaden / Trotz Infektionszahlen, keine Überlastung des Gesundheitswesens zu erwarten / Auch Industrie muss überlegen wo sie Energie sparen kann / Geld für Energielieferungen auf Sperrkonto überweisen

Peter Liese, Sprecher seiner Fraktion (EVP, Christdemokraten) für Umwelt und Gesundheit hat dazu appelliert, an allen Stellen, wo es möglich ist, Energie zu sparen, um Putins Krieg nicht weiter zu finanzieren. Dabei müssten auch die Corona-Maßnahmen unter die Lupe genommen werden und vor allen Dingen die Maßnahmen unterstützt werden, die helfen, Energie zu sparen. Liese führte aus, dass die EU-Länder zurzeit bis zu einerMilliarde Euro pro Tag an Russland für den Import von Kohle, Gas und Öl finanzieren.

„Für mich ist es unerträglich, dass wir in dieser Größenordnung Putins Krieg finanzieren. Aus meiner Sicht muss das sofort aufhören. Das Mindeste, was wir tun müssen, ist, die Zahlungen für die Lieferungen auf ein Sperrkonto zu schicken, das erst freigegeben wird, wenn die russische Armee sich aus der Ukraine zurückzieht. Um die Lücke zu schließen, müssen wir vorurteilsfrei alle Maßnahmen prüfen. Dazu gehört eine längere Laufzeit der Kernkraftwerke, eine längere Laufzeit der Kohlekraftwerke, die Nutzung von Lng-Gas aus anderen Regionen der Welt und vor allem der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Die Klimaziele der Europäischen Union sollten auf keinen Fall in Frage gestellt werden, weil wir dadurch genau diejenigen, die wir jetzt brauchen, entmutigen würden, nämlich diejenigen, die in umweltfreundliche Technologien wie Wärmepumpen und Photovoltaik investieren.


Kurzfristig hilft vor allem Energiesparen. Wir sollten alle nochmal überlegen, ob wir die Heizung nicht 1, 2 oder 3 Grad runterdrehen können und statt mit dem eigenen Auto mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV fahren können. Auch die Corona-Maßnahmen müssen jetzt so angepasst werden, dass sie einen Beitrag zum Energiesparen leisten. Das heißt Home-Office ist absolut sinnvoll, denn es hilft Corona einzugrenzen und Energie zu sparen. Übertriebenes Lüften sollten wir aber beenden und niemand sollte aus Angst vor Corona mit dem eigenen Auto fahren, statt mit dem ÖPNV. FFP-2-Masken schützen sehr gut und wir wissen mittlerweile sehr genau, dass durch Omikron keine Überlastung des Gesundheitswesens entsteht. Das zeigen die Erfahrungen im europäischen Ausland, das zeigt auch die Erfahrung in Deutschland. Der Kreis, in dem ich lebe, der Hochsauerlandkreis, hatte vor vier Wochen eine Inzidenz von 2.378 und deutlich höhere Infektionszahlen als der Westen Deutschlands. Wir lagen auf Platz 1 in NRW und auf Platz 3 in der Europäischen Union. Trotzdem berichten Kollegen aus den Praxen und Krankenhäusern, dass es niemals eine Überlastung des Gesundheitswesens gegeben hat. Das gilt nach meiner festen Überzeugung für alle Teile Deutschland die eine ähnlich hohe Impfquote haben. Neben privaten Verbraucher müssen natürlich auch Verantwortliche in der Industrie überlegen, wo sie Energie einsparen können“, so Liese.