Wichtiger Schritt zur CO2-Reduktion - Gut für Klima, Geldbeutel und Arbeitsplätze / 46 Millionen Tonnen CO2 Einsparung / Heimische Leuchtenindustrie in Sachen Effizienz weltweit führend

Am 5. Dezember veröffentlicht die Europäische Kommission neue Energieeffizienzanforderungen für insgesamt 10 Produktgruppen im Amtsblatt. Die im Rahmen der sogenannten Ökodesign-Richtlinie beschlossenen Maßnahmen sollen Energie einsparen und damit das Klima schützen. Im Einzelnen handelt es sich um Vorgaben für Kühlgeräte, Waschmaschinen, Geschirrspüler, elektronische Displays (einschließlich Fernsehgeräte), Lichtquellen und separate Betriebsgeräte, externe Netzteile, Elektromotoren, Kühlgeräte mit Direktverkaufsfunktion (z. B. Kühlgeräte in Supermärkten, Verkaufsautomaten für Kaltgetränke), Transformatoren und Schweißgeräte. Dadurch werden insgesamt 46 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Dies entspricht dem jährlichen Energieverbrauch Dänemarks oder dem CO2-Ausstoss von etwa 27 Millionen PKWs. Bei Kühlgeräten, Waschmaschinen und Geschirrspülern werden bestehenden Standards an die technische Entwicklung angepasst, das heißt strenger formuliert. Zusätzlich werden Maßnahmen zur Reparatur- und Recyclingfähigkeit aufgenommen.



Für die heimische Leuchtenindustrie, die in Sachen Energieeffizienz weltweit führend ist, sind insbesondere die neuen Maßnahmen zur Beleuchtung relevant, an denen Vertreter aus Südwestfalen tatkräftig mitgearbeitet haben. So ist es in Zukunft u.a. vorgeschrieben, dass LED Leuchtmittel nicht mehr mit der Leuchte fest verbunden sind, sondern austauschbar sein müssen. Davon kann nur abgewichen werden, wenn es für bestimmte Anwendungen einer Leuchte dokumentierte technische Begründungen gibt, warum ein Austausch nicht sinnvoll wäre. „Für Verbrauchende besteht zukünftig aufgrund des Einsatzes effizienter Lichtquellen und Leuchten die Möglichkeit nicht nur Energie und Kosten zu sparen, sondern auch die Qualität ihrer Beleuchtung zu verbessern. Da die betroffenen Produkte zugleich ein erhebliches Vertriebs- und Handelsvolumen in der EU darstellen, besitzen sie ein erhebliches Potenzial zur Reduzierung von Treibhausgasen. Jede Person kann somit durch den Einsatz dieser Produkte ein Teil der großen Gemeinschaft werden und ganz praktisch zum Erreichen der europäischen Klimaziele beitragen“, so Jörg Minnerup, Leiter Strategie Lichttechnik des Lichtspezialisten Trilux in Arnsberg.

„Wir unterstützen die Ökodesign-Richtlinie im Sinne eines nachhaltigen Produktdesigns. In Zukunft werden grundsätzlich Leuchten mit austauschbaren Leuchtmitteln und Komponenten versehen. Dies wird dazu beigetragen, den Elektroschrott zu reduzieren. Aufgrund begrenzter Ressourcen auf unserem Planeten ist es absolut notwendig die Recyclefähigkeit von Produkten voranzutreiben. Aus Verantwortung gegenüber den zukünftigen Generationen müssen wir uns zu einer Circular Economy hin entwickeln. Dies kommt auch dem Endverbraucher zu Gute, da so im Falle eines Frühausfalls die Funktionsfähigkeit einer LED-Leuchte schnell wiederhergestellt werden kann“, so Philipp Henrici, Geschäftsführer BJB GmbH & Co. KG in Arnsberg.

Bei Geschirrspülern und Waschmaschinen kommen auch Vorgaben zum Wasserverbrauch hinzu. „Die Maßnahmen im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie sind gute Beispiele dafür, wie Klimaschutz konkret funktioniert. Neben der CO2-Reduktion profitiert auch der Verbraucher. Nach Angaben der Kommission spart ein durchschnittlicher Haushalt durch die neu beschlossenen Maßnahmen durchschnittlich 150 Euro pro Jahr, weil die Strom- und Wasserrechnung niedriger wird. Sehr wichtig ist, aus meiner Sicht, dass die Vorgaben nicht nur für europäische Hersteller, sondern auch für Importe gelten. Jeder, der in Europa etwas verkaufen will, muss die Standards einhalten", so der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. Peter Liese.