1,5-Grad technisch möglich aber politisch unrealistisch/ Wenn wir das 2-Grad-Ziel erreichen, haben wir extrem viel geleistet


„Die Europäische Union und China müssen gemeinsam ihr bei der Klimakonferenz hinterlegtes Klimaziel erhöhen und damit ein Zeichen für den Rest der Welt setzen“. Dies forderte der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. Peter Liese angesichts der Veröffentlichung des neuesten Berichtes des Weltklimarates. "Mit den derzeit von den verschiedenen Vertragsparteien hinterlegten Zielen werden wir nicht einmal das 2-Grad-Ziel erreichen, auf das sich die Welt schon in 2010 auf der Weltklimakonferenz in Cancún verständigt hat. Dies ist aber das Mindeste was wir nachfolgenden Generation schuldig sind", so Liese.

Angesichts der unsäglichen Politik von Donald Trump und des drohenden Wahlsiegs eines Trump-Anhängers in Brasilien, sei es wichtig, dass die EU und China jetzt ein Zeichen setzen. "Die EU kann ihr Ziel auf 45 Prozent Emissionsreduktionen im Vergleich zu 1990 erhöhen ohne an der bestehenden Gesetzgebung etwas zu ändern, denn Parlament und Ministerrat haben die ursprünglichen Vorschläge der Kommission im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz erhöht.

Wir müssen also nur beschlossene Gesetzgebung umsetzen und das sollte man ohnehin tun. Ich unterstütze daher die Idee von Klimakommissar Miguel Arias Cañete. Weitere Erhöhungen, wie sie jetzt von Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen ins Spiel gebracht werden, halte ich aber für politisch in Europa nicht durchsetzbar. Immer neue Ziele zu verkünden, die man dann doch nicht einhält, ist sicher nicht die Antwort auf die Probleme“, so Liese. Aus diesem Grund warnte er auch davor, sich auf das 1,5-Grad-Ziel zu versteifen. „Die Wissenschaftler sagen zwar zu Recht, dass es technisch möglich ist aber selbst wenn die EU morgen aufhören würde Emissionen zu produzieren, würden die Emissionen in anderen Teilen der Welt die Erreichung doch unmöglich machen. Deshalb brauchen wir eine Kooperation mit den wohlmeinenden Staaten und ein schrittweises Vorgehen,“ so Liese.