Europäischer Emissionshandel betrifft Firmen in unserer Region / Einigung so ausgestattet, dass Unternehmen die auf dem neuesten Stand der Technik sind, nicht überlastet / Nfz-Zulieferer M. Busch in Bestwig und Meschede-Wehrstapel direkt betroffen


„Die Firma Busch ist ein wichtiger Arbeitgeber in meiner Heimatstadt Meschede und in der Gemeinde Bestwig in der ich aufgewachsen bin. Sie ist direkt vom europäischen Emissionshandel abhängig. Deswegen sind die Verantwortlichen froh, dass die Entscheidung einigermaßen realistisch ausgefallen ist und sich überambitionierte Forderungen von Links und Grün nicht im endgültigen Text widerspiegeln“, so Peter Liese bei einem Besuch bei M. Busch in Bestwig. Einen energieintensiven Produktionsstandort hat die seit 1830 in Familienbesitz befindliche Firma mit der Gießerei in Meschede-Wehrstapel. Mit 525 Mitarbeitern, davon 33 Auszubildende, produziert die Firma Bremsscheiben, Bremstrommeln, Schwungräder, Gehäuse und Kolben für die Nutzfahrzeugindustrie und für Baumaschinen.


M. Busch ist direkt vom europäischen Emissionshandel betroffen, da sie für die Emissionen des Kupolofens in Wehrstapel Emissionszertifikate vorhalten müssen. „Von daher ist es extrem wichtig, wie der Emissionshandel ausgestaltet ist. In den Verhandlungen konnte ich durchsetzen, dass die kostenlosen Zertifikate für Unternehmen, wenn sie auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten, weiter erhalten bleiben. Linke, Grüne, Sozialdemokraten und Teile der Liberalen hatten versucht dies abzuschaffen. Zudem wollten sie eine Steigerung der Ambition auf 67 Prozent, dies hätte viele Unternehmen überfordert. Wir haben uns auf 62 Prozent geeinigt und auch dafür gesorgt, dass der Reduktionspfad in den Jahren bis 2026, wo ohnehin die Herausforderungen sehr groß sind und Handwerker sowie Material knapp ist, nicht zu stark gesteigert wird“, so Liese, der als Berichterstatter des Parlamentes federführend an den Verhandlungen teilgenommen hat. Er betonte, dass der Dekarbonisierungspfad sportlich aber machbar sei. Dafür müssen allerdings noch weitere Rahmenbedingungen geschaffen werden, zum Beispiel den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Stabilität der Netze durch Speicher.

Der Geschäftsführer Andreas Güll führte bei dem Besuch aus, dass er froh darüber sei, mit Peter Liese über die für seine Firma mittelfristig zukunftsrelevanten Themen absolut auf Augenhöhe diskutieren zu können: „Der Reduktionspfad im europäischen Emissionshandel ist weiterhin extrem ambitioniert. Mit Dr. Liese haben wir jedoch einen Vertreter in Brüssel, der die Brisanz des Themas absolut im Fokus hat und sich sehr dafür einsetzt die mittelständisch geprägte Industrie in Südwestfalen nicht zu überfordern.“