Missbrauch bekämpfen aber nicht alles vermiesen was Spaß macht / Keine Verbote oder großflächigen Warnhinweise

Das Europäische Parlament hat heute in Straßburg eine Entschließung angenommen, wonach der Alkoholmissbrauch in Europa besser bekämpft werden soll. Darauf machte der heimische CDU-Europaabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. Peter Liese, aufmerksam. Von den Diskussionen betroffen sind auch die südwestfälischen Brauereien wie VELTINS in Meschede-Grevenstein, die Warsteiner in Warstein oder Krombacher in Kreuztal-Krombach.


Wir müssen den Alkoholmissbrauch besser bekämpfen. Dieser schädigt massiv die Gesundheit und Alkohol im Straßenverkehr und in der Schwangerschaft schädigt unbeteiligte Dritte. Nach wie vor haben wir europaweit zu viele Verkehrstote und Neugeborene mit erheblichen Schäden, die zweifelsfrei auf den Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zurückzuführen sind", so der Arzt und Europaabgeordnete. Eine europaweite Strategie und ein besserer Austausch können hier helfen. Auf der anderen Seite betonte Liese jedoch, dass moderater Alkoholkonsum durchaus mit einer gesunden Lebensweise in Einklang stehen kann. "Es gibt wissenschaftliche Studien darüber, dass der Genuss von einem Glas Bier oder Wein bei gesunden Menschen das Leben durchaus verlängern kann. Wichtig ist der bewusste Umgang. Dies ist ein bedeutender Unterschied zum Tabak. Die erste Zigarette ist genauso schädlich wie die zehnte. Aber das erste Glas Bier ist eben für gesunde Menschen nicht schädlich. Daher lehne ich auch großflächige Warnhinweise oder gar Verbote für alkoholische Getränke ab. Die EU darf nicht den Menschen den Eindruck vermitteln, dass sie alles vermiest, was Spaß macht", so Liese. 

Der CDU-Gesundheitsexperte zeigte sich erleichtert darüber, dass ursprüngliche Forderungen angelehnt wurden, die ein Mindestalter von 18 Jahren für den Verkauf und Verzehr von allen alkoholischen Getränken vorsahen. "Eine Anhebung des Mindestalters auf 18 Jahren fällt nicht in die Zuständigkeit der EU. Dies haben die Mitgliedsstaaten zu entscheiden und ich bin davon überzeugt, dass sich die deutsche Regelung bewährt hat, wonach man Bier und Wein ab 16 trinken darf, und Schnaps ab 18 Jahren. Die Jugendlichen lernen so den Umgang ab 16, bevor sie ab 18 Jahren dann auch hochprozentige Spirituosen trinken dürften", so der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete.